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Mittwoch, November 14


Ich habe längst aufgehört dich zu verstehen. Ich verstehe nicht, wie du mir so etwas 
antun kannst, wie du dich von heute auf morgen so drastisch verändern konntest. 
Ich bin wütend, traurig, enttäuscht, möchte dich anbrüllen, um mich schreien, um 
mich treten, alles zunichte machen - aber ich kann nicht. 

Die letzten Monate mit dir haben mich zerstört. Diese Illusion des Glücks, diese Illusion 
einer perfekten Beziehung... Ich war glücklich, doch wusste ich, dass da irgendetwas nicht 
stimmt. Dass das Glück einerseits ist oder dass das Glück gar kein Glück ist. 

Du bist ein Schauspieler, du tust als ginge es dir gut, du machst mir Hoffnungen, redest 
über Zukunft. Und dann, dann stelle ich mich dir einmal in den Weg und es passt dir nicht. 
Ein einziges Mal leiste ich Widerstand, sage dir, was mich verletzt, was mich fertig macht, 
wieso ich traurig bin. Doch was habe ich von dir erwartet? Dass du mich anblickst und sagst, 
alles würde wieder gut werden? Dass du sagst, dass du mich liebst, dich bemühen wirst und 
dich jetzt besser um mich kümmerst? 

Heute frage ich mich wieso ich dir das alles erzählt habe. Natürlich hast du es nicht verstanden, 
natürlich hast du kein Wort dazu gesagt, natürlich hast du mich ignoriert - weil du keine Kritik 
verträgst, weil du dich selbst tief drinnen irgendwo irgendwie hasst. Ich habe geweint wie 
schon lange nicht mehr und du saßt da mit einem Blick, als würdest du dir wünschen, dass ich 
still bin und verschwinde - denn du siehst nicht ein, dass in einer Beziehung zwei Menschen für 
das Glück, als auch das Unglück verantwortlich sind.





Ich musste es loswerden, ich wäre geplatzt. Viel zu lange habe ich meine Gefühle unterdrückt, 
habe verdrängt wie sehr du mich mit deinen Worten verletzt und damit weiter machst, obwohl
du weißt, wie du mich damit zu Boden drückst. Was habe ich verdammt nochmal von dir erwartet?





Und ja, ich habe immer um dich und um uns gekämpft, von Anfang an. Ist etwas schief gelaufen,
habe ich versucht, die Fehler auszugleichen, habe versucht, dass alles wieder gut läuft. Und du?
Du hast nie in Erwägung gezogen, dich zu ändern, denn deiner Meinung nach war
immer ich die Böse. Würdest du über deine Fehler nachdenken, über das was du mir angetan hast... 
nein, auch dann würdest du mich nicht  verstehen, weil du es nicht kannst und nicht willst.

Ich hasse dich dafür, dass ich mich für dich aufgegeben habe, dass ich mich geändert habe für 
unser gemeinsames Glück, zu unserem Wohl. Dass ich auf so viel verzichtet habe, nur damit du 
glücklich bist und dich nicht beschwerst. Und im Nachhinein verstehe ich selbst nicht, wie 
dumm ich sein konnte. Wie konnte ich nur so weit gehen? Wie konnte ich mich für dich aufopfern, 
während du nicht einen Finger krümmst, wenn es mir schlecht geht? 

Du hast nie etwas für mich getan. Es war reine Illusion. Ich hoffe, dass du nie wieder 
so einen gütigen Menschen wie mich findest, du hast es nicht verdient so gut behandelt zu werden.

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