one day, baby..

"One day baby we'll be old,

oh baby we'll be old,

and think of all the stories we could have told."

Irgendwann ist das alles vorbei. Der Schmerz, die Tränen, das stundenlange Gelaber, die tagelangen Diskussionen, die zu nichts führen. Und vor allem die Schauspielerei. Irgendwann werde ich hier sitzen - ohne dich. Es wird sich gut und richtig anfühlen. Ich werde einen langen Kampf hinter mir haben und schließlich gewinnen. Doch jetzt, jetzt muss ich mich noch mit dir quälen und versuchen mit all dem klar zu kommen. Ich kann nicht ohne dich, ich bin süchtig nach dir, abhängig. Du tust mir weh, ich tu dir weh und es tut mir gut. Ich liebe dich und doch verabscheue ich deine grausame Art. Ich hasse es, wie du mir immer wieder sagst, ich würde Unsinn reden, wenn ich dir erzähle, was mich kaputt macht. Ich hasse es, wie du andere Mädchen ansiehst und mir sagst, es sei alles nicht so wie es scheint. Ich hasse es, dass du nicht merkst, wenn es mir schlecht geht und vor allem hasse ich es, dass du mich nicht tröstest. Wie oft lag ich neben dir, habe Wasserfälle geweint und auf einen kleinen Funken Mitgefühl und Verständnis gewartet. Du kennst mich nicht, oder du willst mich gar nicht kennen. Doch ich kenne dich umso besser. Ich kenne jedes verdammte Wort, das du hinter meinem Rücken über mich sagst. Ich kenne jedes einzelne Geheimnis von dir. Ich kenne dich, ich kenne deine Reaktionen und ich weiß was du denkst.Und es ist eine Qual, es schmerzt. Ich kenne keinen größeren Schmerz - man weiß, was einen erwartet, welch Qualen auf einen zu kommen, welch Wörter man sich wieder anhören muss... und doch kann man nichts dagegen tun. Man kann nur da sitzen, sich zudröhnen mit all dem Dreck der Welt und versuchen seinen Körper und seinen Atem still zu halten.  Irgendetwas läuft schief, denn so sieht Liebe nicht aus, und das weißt du ganz genau. Du weißt, dass es so nicht weitergehen kann, dass das "wir" so nicht existieren kann - und du verdrängst es. Du redest dir ein, du seist besser als ich, niemand außer mir mache die Fehler, niemand außer mir müsse sich für all den Scheiß entschuldigen. 

Doch manchmal, da sehe ich dich an und sehe dieses Funkeln in deinen Augen, als wärst du so unglaublich glücklich mit mir. Als gäbe es nichts besseres als das hier und jetzt. Dann nimmst du meine Hand, gibst mir einen kurzen Kuss darauf, siehst mich an und lächelst. Und abends sitzt du da, starrst vor dich hin, als würdest du etwas an dir ändern wollen, als würdest du es besser machen wollen. Als würdest du wissen, dass auch du Fehler machst. Doch du bist zu gut im Schauspielern, denn genau diese Gedanken hast du nicht. ich glaube dir jedes Wort, jede Gestik. Ich weiß, dass es nicht echt ist. Und wenn du mich so lieben würdest, wie du sagst, dann würdest du dir deine Fehler eingestehen, du würdest zu mir kommen mit einem Blumenstrauß in der Hand, würdest mich ganz fest drücken, mich nicht wieder loslassen wollen und sagen, dass es dir Leid tut, dass du ohne mich nicht sein kannst. Genauso wie damals - damals, als das alles noch echt war.