I had no idea at all . . .

Er kommt auf mich zu, stellt sich neben mich und lächelt. Es ist kein erzwungenes Lächeln, welches dieses seltsame Gefühl des Fremdseins verdrängen soll, nein. Es ist so ein Lächeln, dass so ansteckend und voller Lebenslust ist - als ob wir uns schon immer kennen würden. Und irgendetwas an ihm erinnert mich an eine erloschene Liebe, die einst mein Leben erleuchtet hatte, aber schließlich dieser eine Funke Liebe kein ganzes Feuer entfachen konnte. Und da stehen wir nun und lächeln uns an. Ich habe das Bedürfnis mich mit ihm zu unterhalten, will ihn kennen lernen, will wissen, wer er ist. Und genau in diesem Moment fragt er nach einer Zigarette und wir beide lachen. Als ob er einen Witz erzählt hätte und als ob wir uns vertraut wären. Also kommen wir ins Gespräch und unterhalten uns über alle möglichen Dinge, machen uns über all die komischen Dinge und den Moment lustig. Und wie durch einen Zufall wartet er auf den selben Zug wie ich. Wir reden und reden und stehen im Regen, als gäbe es kein Bedürfnis im Trockenen zu sein, als wäre der Regen etwas Schönes, Erfrischendes. Nach einer guten Stunde bemerken wir, dass der Zug nicht kommt. Und auch der nächste Zug kommt nicht. Bereits zwei Stunden stehen wir da im Regen, reden und lachen. Und obwohl er ein Fahrrad hat, fährt er nicht. Und irgendwann, als die Sonne schon wieder aufgeht, beschließen wir spazieren zu gehen. Wir verbringen den Sonnenaufgang miteinander und schließlich, als der Zug doch kommt, steigen wir gemeinsam ein. Dann, irgendwann, steigen wir einfach aus und sitzen da draußen - wir schauen uns den Himmel an und ich spüre da ein seltsames Gefühl, dass mir schon fast fremd vorkam, so lange hatte ich es nicht mehr gefühlt. Das Gefühl mit einer eigentlich fremden Person da zu sitzen und sich zu fühlen, als kenne man sich schon ewig, als hätte man schon zig Stunden miteinander verbracht. Und ich liebte diesen einen Moment, in dem ich dies begriff. Solche Begegnungen gibt es nicht oft im Leben, aber wenn sie passieren, dann fühlt es sich gut an. Wir redeten so viel, doch eigentlich kennen wir nichts außer unsere Namen.

Ich habe den ganzen Tag nicht mehr schlafen können.