Ja, ich sitze hier und schreibe über uns. Und am allerliebsten wünsche ich mir, du würdest es lesen und verstehen, mich in die Arme schließen und trösten.
Mittwoch, Juni 6
Ich wünschte, du könntest dich in mich hineinversetzen und all das nachvollziehen, das du vorher nie verstanden hast. Du siehst mich zwar an, doch blickst du nicht in mich, sondern durch mich hindurch. Du siehst nicht all die Narben, die bösen kleinen fiesen Biester, die mich an all die schlechten Zeiten erinnern und all die Emotionen, die ich niemals zum Ausdruck bringen konnte, die Gefühle, die ich wünschte, dass sie mir jemand einst gezeigt hätte - das alles siehst du nicht. Ich erzähle dir Dinge, die dich glücklich machen, erzähle dir Geschichten, damit du etwas zu lachen hast. Und manchmal, ja manchmal, da erzähle ich dir wie ich mich fühle, wie sehr ich mir wünsche jemand anderes zu sein, oder einfach nicht mehr da. Dass ich mir wünschte, ich könnte dich rundum glücklich machen, alles um uns herum und vor allem die Vergangenheit vergessen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und mich anders entwickeln. Oder einfach, dass das alles ein Ende hat - die Qualen, die bösen Erinnerungen, die Hassgefühle, die zwar verblassen, aber niemals verschwinden. Und du... du verstehst das alles nicht. Du redest drumherum, sagst wie schwachsinnig das alles ist. Dass ich Unfug rede und damit aufhören soll, dass ich dumm bin und übertreibe. Ich höre es mir an, mein Herz fängt immer schneller an zu schlagen, es wird immer schwerer ruhig zu bleiben, ich merke wie es in den Fingern kribbelt. Ich möchte um mich schlagen, dich anschreien und dir sagen, dass du mich damit verletzt. Dass ich all die Sorgen nicht einfach ausschreien kann und dir zeigen kann, denn so stark bin ich nicht. Ich erzähle dir zwar meine Laster, doch sehe ich dich dabei nie an. Zu groß ist meine Angst davor zusammenzubrechen, da zu sitzen und zu wissen, dass du mich nicht tröstest. Weil du mich nicht verstehst. Du musst begreifen, dass es wirres Zeug gibt, das gar kein wirres Zeug ist und das nicht übertrieben ist, sondern einfach das, was mich momentan widerspiegelt. Ich wünschte, du könntest mir in die Augen sehen und fühlen, was ich fühle. Dass ich gar nicht so stark bin wie du denkst. Dass mich jeder kleine Fehler von dir, als auch von mir, immer mehr in die Verzweiflung stürzt. Und dass all das was ich sage, wahr ist.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen